In diesem Herbst freuen sich die Teilnehmenden des Lesekreises der Neckarpromenade auf die spannende Initiative „Eine Stadt liest ein Buch“. Die Gruppe ist bereits vorbereitet: Die Bücher liegen bereit und einige Personen haben Dmitrij Kapitelmans “Eine Formalie in Kiew” bereits gelesen und finden, dass es für die diesjährige Lese-Aktion der Stadt gut geeignet ist. Der Roman spricht eine breite Leserschaft an und ist sowohl spannend als auch informativ.
Der Roman handelt von einem deutschen Journalisten ukrainischer Herkunft, der nach 25 Jahren in Deutschland beschließt, sich einbürgern zu lassen. Um seine Geburtsurkunde beglaubigen zu lassen, muss er jedoch eine Reise in seine Geburtsstadt Kiew antreten. Diese Reise wird zu einer Gelegenheit, seine Kindheitsheimat neu zu entdecken, seine Beziehung zu seinen Eltern zu überdenken und vieles mehr zu verstehen.
Die Handlung ist gespickt mit humorvollen Szenen, insbesondere im Umgang mit den Behörden in Kiew. Der Autor erlebt allerlei Befremdliches und Erstaunliches während seines Ganges durch die zuständigen Behörden und bietet in drei Sprachen, mit denen er virtuos spielt, zahlreiche Einblicke in das Leben in der Ukraine kurz nach der Absetzung des ehemaligen Präsidenten und der Wahl des „Komiker-Präsidenten“, wie ihn die Menschen damals noch nennen.
Trotz der zu Grunde liegenden ernsten Thematik gelingt es dem Autor, die Leserinnen durch Sprachwitz und Beobachtungsgabe bei menschliche Begegnungen gut zu unterhalten und zugleich zum Nachdenken anzuregen. Der Autor lernt auf seiner Odysee durch den bürokratischen Dschungel Kiews nach und nach auch die Bedeutung der Umschläge kennen, die der Antragsteller tunlichst überall dabei haben sollte, um sie im rechten Moment über den Tisch zu dem jeweiligen Beamten oder sonstigen Amtsinhaber zu schieben.
Der Lesekreis freut sich darauf, gemeinsam in dieses literarische Abenteuer einzutauchen und die vielschichtigen Themen des Buches zu diskutieren. Alle interessierten Nachbarn sind eingeladen, an den Treffen teilzunehmen und gemeinsam die Freude am Lesen zu teilen. Es ist eine großartige Gelegenheit, neue Perspektiven zu entdecken und sich auf eine literarische Reise zu begeben, die von Mannheim bis Kiew führt.
Der Austausch über Literatur in einer Gemeinschaft ist eine bereichernde Erfahrung. Seit mehr als sieben Jahren treffen sich die Nachbarn zum Lesekreis – die Lektüre wird gemeinsam ausgewählt.
Die nächsten Termine des Lesekreises entnehmen Sie bitte dem Veranstaltungskalender.