Die Neckaruferbebauung Nord, auch kurz „NUB“ genannt, ist eine Wohnanlage im Mannheimer Stadtteil Neckarstadt-Ost direkt am nördlichen Neckarufer zwischen Kurpfalzbrücke und Friedrich-Ebert-Brücke mit drei Hochhäusern, vier vorgelagerten Terrassenhäusern und mehreren öffentlichen Einrichtungen.
Der Slogan der Neckarpromenade “Am Rande mitten in der Stadt” ist nach wie vor gültig. Alle Dinge des täglichen Bedarfs sind in wenigen Gehminuten erreichbar – sei es in der Langen Rötterstrasse oder innerhalb der Quadrate. Im Parkhaus kommt das eigene Auto unter und mehrere Straßenbahn-/Buslinien sowie ein Carsharing-Angebot erweitern die Mobilität.
Die naturnahe Lage am Neckarufer bietet Erholungsraum vor der Haustür. Die Gärten der Terrassenhäuser integrieren sich in den Naturraum und bieten Rückzugsraum für Insekten und Vögel. Auch die Fußgängerebene bietet mit ihrer vielfältigen Gestaltung und Bepflanzung kleine Erholungsinseln für Mensch und Tier.
Lebendiges Stadtquartier
Die Wohnanlage ist das Zuhause von über 3.000 Menschen – wir verstehen uns als eigenes Stadtquartier und Teil der Neckarstadt. An der Neckarpromenade leben Menschen vieler Religionen, Nationalitäten und unterschiedlicher sozialer Verhältnisse. Grundsätzlich ist allen an einem harmonischen Zusammenleben, in ihrem Haus und in der Gesamtanlage gelegen.
Für Kinder und Jugendliche bietet das Jugendkulturzentrum forum viele Aktivitäten und für die Jüngsten gibt es das Kinderhaus. Mit ihrer eindrucksvollen Architektur ist die Neckarpromenade immer wieder auch Bühne für kulturelle Veranstaltungen.
Planung und Bau
Die Planungen zur Neugestaltung des Neckarufers begannen in den 1960er Jahren. Durch eine moderne, großstädtische Bebauung mit Terrassenhäusern, Wohnhochhäusern und öffentlichen Gebäuden in luftiger und grüner Umgebung sollte nach dem Vorschlag des Mannheimer Architekten Karl Schmucker die Neckarstadt und Innenstadt enger verbunden werden.
Zunächst war geplant, vier Hochhäuser zu errichten, wobei am Alten Messplatz ein hoher Büroturmstehen sollte. Gebaut wurden jedoch in drei Abschnitten zwischen 1975 und 1982 nur drei Hochhäuser. Die Bebauung der Neckarpromenade wurde am Hermann-Heimerich-Ufer begonnen. Der Abriss der Alten Feuerwache wurde durch Bürgerdemonstrationen vermieden.
Die drei Wohntürme mit sternförmigem Grundriss wurden von den Mannheimer Architekten Einald Sandreuther, Werner Single und Norbert Schultes für die damalige Wohnungsbaugesellschaft Neue Heimat entworfen und sollen auf geringer Fläche Platz für möglichst viele Wohnungen bieten. Die Eigentümerin der drei Wohntürme ist die Grand City Property Ltd.
Südlich zum Neckarufer vorgelagert sind in einem langgezogenen Komplex vier Terrassenhäuser angeordnet. Diese gehören privaten Eigentümergemeinschaften und werden vor Ort durch die Servicezentrale Laris betreut.
Eine zentrale Fußgängerebene, die von einer ebenerdig errichteten Parkhausebene getragen wird, gewährt Zugang zu allen Häusern und über den Collini-Steg einen Fußweg in die Innenstadt. Ebenerdig durch das Parkhaus für eine Versorgungsstraße. Die „Neckarpromenade“ liegt auf der Fußgängerebene.
Architektur mehrfach ausgezeichnet
Die Gesamtbebauung und einzelne Gewerke erhielten mehrere Auszeichnungen:
- Bund Deutscher Architekten – Wettbewerb „Wohnen in städtebaulicher Verdichtung“
- Bund Deutscher Architekten / Landessieger – Wettbewerb „Wohnen am Stadtrand mit innerstädtischen Baumaßnahmen“
- Bund Deutscher Landschaftsarchitekten – Wettbewerb „Fußgängerzone und verkehrsberuhigte Zonen“
- Bund Deutscher Architekten für Jugendkulturzentrum forum
Die Bebauung ist ein charakteristisches Beispiel des brutalistischen Baustils der 70er Jahre. Die strenge Architektur wurde dabei von den Architekten durch viele besondere Gestaltungselemente aufgelockert. Die Fußgängerebene ist teilweise gepflastert in verschiedenen Verlegemustern; es gibt Pflanzbecken sowie geschützte Sitzbereiche.