SPD will Fuß- und Radwege an der Neckaruferbebauung besser ausleuchten – Interessengemeinschaft reagiert verhalten

Die SPD-Fraktion im Gemeinderat möchte die Wege rund um die beruflichen Schulen an der Neckarufer-Nord-Bebauung (NUB) sicherer machen: Einen entsprechenden Antrag, der auch eine bessere Beleuchtung in der Tiefgarage, den Parkbuchten (zusätzliche Lampen) und an Geh- und Radwegen entlang der Wohnanlage vorsieht, hat die Partei an die Stadt gerichtet. Bei der örtlichen Interessengemeinschaft ist man darüber nur mäßig begeistert, der Verein „Mieter am Neckar“ begrüßt indes die Maßnahmen.

„Nach Rückmeldungen der Schulleitungen der betroffenen Schulen am Neckarufer gab es in den letzten Monaten einige Fälle, bei denen vor allem Frauen belästigt worden sind“, begründet SPD-Fraktionsvorsitzender Ralf Eisenhauer den Vorstoß seiner Partei. Insbesondere das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen sei empfindlich gestört. Die Sozialdemokraten schlagen regelmäßige Kontrollen (mindestens ein mal täglich) der Treppenaufgänge sowie eine Videoüberwachung in dem Bereich vor. Zudem müssten der Sichtschutz zwischen Tiefgarage und Gehweg abgebaut sowie der Sichtbeton im Bereich des Geh- und Radwegs in heller Farbe gestrichen werden.

Der Verein „Mieter am Neckar“, der über 100 Bewohner aus den Hochhaustürmen vertritt, steht den Vorschlägen positiv gegenüber: „Wir begrüßen die Maßnahmen und stimmen dem zu“, sagt Vorsitzender Jan Benedict Tiggeler: Das subjektive Sicherheitsempfinden sei „nicht besonders gut“. Besonders im Bereich von Hochhäusern und Schulen könne man einiges verbessern, sagt er. Tiggeler schlägt mit allen Betroffenen eine Begehung vor, „bei der dann Punkte benannt werden, die nötig sind.“

Mit Servicezentrale sprechen
„Wir dürfen die NUB nicht schlecht reden“, warnt indessen Manfred Dittes, Vorsitzender der Interessengemeinschaft (IG) Neckarpromenade Mannheim e.V, der die Wohnungseigentümer in den Terrassenhäusern vertritt. Bei der Sicherheitslage habe sich etliches verbessert, die Kriminalität sei zurückgegangen, glaubt er. Zwar sei man offen für Gelder der Stadt Mannheim und freue sich über jeden Euro. Die NUB habe sich in den letzten Jahren aber dadurch ausgezeichnet, dass man vieles selber gelöst habe, ohne nach der Stadt zu schreien. In der Tiefgarage wurde beispielsweise von den Eigentümern der Stellplätze die Beleuchtungssituation erheblich verbessert, berichtet Dittes auf Anfrage der Zeitung. Zudem habe die IG in die alte Brandmeldeanlage, das Notstromaggregat und in verrottete Löschwasserleitungen investiert. Derzeit werde geprüft, ob mit punktuellen Lichtstrahlern (mit Bewegungsmeldern) und einem neuen Anstrich in der Tiefgarage eine Verbesserung zu erreichen sei.
Dittes weiter: „Es wäre aber sicher sinnvoll, wenn die SPD-Fraktion erst mit der hier verantwortlichen Servicezentrale über ein Gesamtkonzept sprechen würde“. Der IG-Vorsitzende schlägt ein Treffen der Beteiligten vor, bevor dann schließlich der Gemeinderat hierzu angesprochen werde. Die Politiker könnten ja sowieso in der privaten Garage nichts ohne die anderen Beteiligten entscheiden.
Autorin: Anke Philipp
© Mannheimer Morgen, Freitag, 07.09.2018